Klassische Homöopathie

Klassische Homöpathie

Säulen der klassischen Homöopathie

Die Arbeit mit dem Ähnlichkeitsgesetz

Abweichungen von der Gesundheit äußern sich als Symptome. Diese Symptome sind nicht bei jedem Menschen gleich. Der eine Mensch hat z.B. Kopfschmerzen, wenn er in die Sonne geht, ein anderer bei Fön, ein dritter bei Sturm usw. Auch die Art der Kopfschmerzen (z.B. stechend, pochend), der Ort (z.B. Schläfe, Hinterkopf) und die Besserung (z.B. durch Wärmeanwendung, flach liegen) oder Verschlechterung (z.B. bei Bewegung, Erschütterung) sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Bei der Mittelfindung bezieht der homöopathisch arbeitende Arzt nicht nur die körperlichen Symptome, sondern auch emotionale (z.B. Neigung zu Kummer, Ängstlichkeit, Neigung zur Reizbarkeit, Weinerlichkeit etc.) und geistige Symptome (z.B. Zerstreutheit, Vergesslichkeit etc.) mit ein. Auch die Persönlichkeit des Patienten, sowie Auslöser des Krankheitsgeschehens (z.B. traumatische Erlebnisse) sind wichtig.

Der Arzt versucht mit Hilfe einer ausführlichen Anamnese (Dauer in der Regel 2 Stunden beim Erstkontakt mit dem Patienten) ein Arzneimittel zu finden, dass den individuellen Symptomen dieses Patienten sehr ähnlich ist. Je nach Schwere des Krankheitsbildes kann mit diesem passenden homöopathischen Mittel eine Linderung bzw. Heilung erzielt werden (Ähnlichkeitsgesetz).


Arzneimittelprüfung am Gesunden

Um festzustellen, welche Beschwerden und Krankheiten ein Arzneimittel erzeugen und damit auch heilen kann, werden die homöopathischen Arzneimittel an gesunden Probanten unter Beobachtung eines erfahrenen homöopathischen Arztes geprüft. Zusammen mit toxikologischen und klinischen Beobachtungen werden die Ergebnisse der Arzneimittelprüfungen systematisch geordnet und veröffentlicht. So entstehen die so genannten „Arzneimittelbilder“ als umfassende Beschreibung der Wirkung jedes einzelnen Arzneimittels.


Einzelmittelgabe

In der Klassischen Homöopathie wird im Gegensatz zur sog. Komplexmittelhomöopathie immer nur ein Arzneimittel gegeben. Dies hat den Vorteil, dass das Arzneimittel individuell auf jeden Patienten abgestimmt werden kann. Dadurch kann der Therapieverlauf ohne Beeinflussung durch andere Mittel beurteilt werden. Bei Komplexmitteln (z.B. Heuschnupfenmittel) werden häufig gebrauchte homöopathische Arzneien zu einem Arzneimittel zusammengefasst. Ohne die individuellen Symptome des Patienten zu berücksichtigen, werden diese dann jedem Patienten (mit Heuschnupfen) verabreicht .

Cave: Komplexmittel können den Verlauf einer klassischen Behandlung stören!


Potenzierung (Arzneikraftentwicklung)

Hahnemann fand beim Sammeln seiner ersten Erfahrungen mit seinem Ähnlichkeitsprinzip am Krankenbett, dass therapeutische Gaben der Ursubstanz oft zu deutlichen Verschlimmerungen führten. Damals begann er die Dosen durch Verdünnung zu verringern. Dies erfolgte in Schritten 1:10 (D-Potenzen), 1:100 (C-Potenzen) oder 1:50000 (Q bzw. LM- Potenzen). Wesentlich bei der Herstellung der Arzneien ist jedoch nicht nur die Verdünnung, sondern das „Aufschließen“ der Arznei mittels Potenzierung. Dies erfolgt durch Verreibung primär nicht verdünnbarer Substanzen und bei schon in Lösung befindlichen Arzeneien durch Schlagen auf einen elastischen Gegenstand.

Man weiß aus der Chemie, das ab einem bestimmten Verdünnungsgrad (=Avogadrosche Zahl bzw. Loschmidtsche Zahl) keine Moleküle der Ursubstanz mehr vorhanden sind. Das entspricht etwa einer C12, D23 oder Q6. Jenseits dieser Potenzstufen ist die Wirkungsweise nicht mehr durch Vorhandensein von Molekülen zu erklären.

Auch wenn der Wirkmechanimus noch nicht entschlüsselt worden ist, sehen wir als homöopathische Ärzte immer wieder die außergewöhnliche Wirksamkeit der Arzneien.

Es sind als Wissenschaftler die Quantenphysiker, die sich immer weiter von rein materialistischen Modellen entfernen.

Hierzu zwei Zitat vom Quantenphysiker Werner Heisenberg:

„…jede Dinghafte, substanzhafte Vorstellung, die man sich von den Elementarteilchen macht, ist falsch, d.h. führt zum Widerspruch mit der Beobachtung“.

„Wenn wirkliches Neuland betreten wird, kann es vorkommen, dass nicht nur neue Inhalte aufzunehmen sind, sondern dass auch die Struktur des Denkens sich ändern muss, wenn man das Neue verstehen will“.


Gesetze der Heilung: „Hering´sche Regel“

Aufgrund klinischer Erfahrungen hat man im Laufe der homöopathischen Praxis herausgefunden, wie Reaktionen, die das Arzneimittel hervorruft zu interpretieren sind. Dies Beobachtungen von Constantin Hering (deutsch-US amerikanischer Arzt) wurden von seinen Schülern in Regeln formuliert: Heilung verläuft von oben nach unten, von innen nach außen, von den wichtigen zu den unwichtigen Organen und in umgekehrter Reihenfolge ihres Auftretens.

Anders herum betrachtet, verlagern sich Symptome, die auf der äußeren Ebene des Körpers waren, häufig nach innen. In der Medizin fasst man z.B. Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma bronchiale zu Erkrankungen des atopischen Formenkreises zusammen. Anhand dieser Gruppe von Erkrankungen kam man Verlaufsrichtungen von Erkrankungen gut erklären. Wird eine Neurodermitis z.B. durch starke Medikamente wie Cortison unterdrückt, schreitet die Erkrankung auf eine innere Ebene des Körpers fort. Es sind dann beim Heuschupfen nicht mehr die äußeren Hautschichten befallen, sondern die Schleimhäute. Durch weitere Unterdrückung der Symptome kann im Verlauf ein Asthma entstehen, was einer Verschiebung der Symptomatik auf eine tiefere Ebene der Gesundheit gleichkommt. Bei gutem Heilungsverlauf werden sich nach den Hering´schen Regeln, die Symptome vorrübergehend auf die äußeren Körperebenen verlagern, was nicht mehr so bedrohlich für den Körper ist. Auch eine Ausheilung wird dadurch möglich.
Zum aktuellen Stand der Forschung


Share by: